Stellungnahmen

Stellungnahme

Antihypertensiva: Verunsicherung durch potenziell gravierende Nebenwirkungen

Eine Stellungnahme der Deutschen Hochdruckliga zu den Nebenwirkungen von Antihypertensiva.

Immer wieder werden Nebenwirkungen von Antihypertensiva publiziert. Im letzten Jahr wurde auf Basis von zwei Registerstudien durch einen Rote-Hand-Brief auf das mögliche Hautkrebsrisiko von Hydrochlorothiazid (HCT) hingewiesen. Daneben wurde Ende 2018 in Großbritannien eine Studie publiziert, wonach die mehr als 5-jährige Einnahme von ACE-Hemmern das Lungenkarzinomrisiko um 6% erhöht (im Vergleich mit Patienten, die mit Thiaziden behandelt wurden).

Beide Wirkstoffe haben eine erhebliche Bedeutung bei der hypertensiven Versorgung. Aus diesem Grund hat die Taskforce der Deutschen Hochdruckliga Stellung genommen. Diese wurde am 22. Februar 2019 im Ärzteblatt veröffentlicht.

Die Verunsicherung bei der Verordnung von sehr häufig verwendeten blutdrucksenkenden Medikamenten wie ACE-Hemmer, ARB und HCT ist aus Beobachtungsstudien beziehungsweise Registern entstanden. Derartige Register sind wichtig für die Pharmakovigilanz. Registerdaten eignen sich je doch nicht zum Beweis einer kausalen Beziehung. Dies gelingt letztlich nur durch randomisierte kontrollierte Studien.

Unseres Erachtens überwiegt weiterhin der Nutzen einer Therapie mit ACE-Hemmern und Thiazid diuretika das geringe onkogene Risiko deutlich. Deshalb sollte die antihypertensive Behandlung mit diesen Medikamenten fortgeführt werden. Diese Empfehlung gilt für ACE-Hemmer uneingeschränkt und für Thiaziddiuretika mit der möglichen Einschränkung bereits aufgetretener Basaliome/Spinaliome.

Insgesamt sollte in Betracht gezogen werden, dass Antihypertensiva (insbesondere Diuretika und ACE-Hemmer) in zahlreichen placebokontrollierten Studien und Metaanalysen nicht nur kardiovaskuläre Ereignisse, sondern auch die Gesamtmortalität als härtesten Endpunkt signifikant gesenkt haben.

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