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Neue Studie: Geschlechterunterschiede in der Blutdruckbehandlung

Frauen erzielen in der Blutdruckkontrolle bessere Ergebnisse als Männer.

Eine aktuelle Studie zur Behandlung von essenzieller Hypertonie hat ergeben, dass Frauen in der Regel eine bessere Blutdruckkontrolle erreichen als Männer – mit Ausnahme der Altersgruppe von 35 bis 44 Jahren.

Im Rahmen der Untersuchung erhielten 440 Erwachsene eine 16-wöchige Kombinationstherapie mit Perindopril und Amlodipin, teilweise ergänzt um Indapamid. Die Forscher verwendeten verschiedene Indikatoren zur Messung der arteriellen Steifigkeit, wie den Aorten-Augmentations-Index (AIx) und die kardio-femorale Pulswellengeschwindigkeit (PWV). Die Blutdruckmessungen erfolgten nachts in Intervallen von 20 bis 30 Minuten, wobei das Ziel ein Wert unter 140/90 mmHg war.  Das tragbare Messgerät erfasste Daten zum brachialen und zentralen Blutdruck, der Herzfrequenz, der PWV und dem AIx. 

Frauen erreichten in den meisten Altersgruppen eine bessere Blutdruckkontrolle, mit Ausnahme der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren. In dieser Gruppe war die arterielle Steifigkeit der Frauen ausgeprägter als bei den Männern, was bereits vor Beginn der Behandlung auffiel. Ihre AIx-Ausgangswerte waren zwar höher als die der Männer, doch zeigte sich im Verlauf ein deutlicher Abwärtstrend. Auf die PWV-Werte hatte das Geschlecht jedoch keinen Einfluss. 

Betont werden muss jedoch, dass die Frauen einer höheren Wirkstoffkonzentration ausgesetzt waren, da die Antihypertensiva nicht gewichtsabhängig dosiert wurden. Im Durchschnitt wogen die weiblichen Studienteilnehmerinnen 11,7 bis 18,4 kg weniger als die Männer.

Studie: Hitij JB et al. J Hypertens 2024.

DOI: 10.1097/HJH.0000000000003901