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Für Betroffene

Neue Leitlinie zu Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Die Leitlinie zu bluthochdruckbedingten Erkrankungen gibt Schwangeren und behandelnden Ärztinnen und Ärzten wichtige Informationen an die Hand.

Bluthochdruck in der Schwangerschaft betrifft mehr Schwangere als gedacht. Darunter fallen Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft Bluthochdruck hatten, aber auch die bis zu 8% der Frauen, bei denen im Verlauf der Schwangerschaft ein Bluthochdruck festgestellt wird. Um die Betroffenen optimal zu versorgen, wurde die Leitlinie „Hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft: Diagnostik und Therapie“ entwickelt und im Juli veröffentlicht. Die Leitlinie beruht auf aktuellen Studienergebnissen und ersetzt die letzte Fassung von 2019. Entwickelt wurde sie von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), der Österreichischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie (OEGGG) und der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Ziel ist es, über ein verbessertes Screening möglichst frühzeitig einen Bluthochdruck oder damit in Verbindung stehende Erkrankungen festzustellen. Die konkreten Empfehlungen zur Behandlung von Bluthochdruck in der Schwangerschaft unterstützen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte dabei, die optimale Therapie für Ihre Patientinnen zu wählen. Ein gut eingestellter Blutdruck verringert zum Beispiel nicht nur das Risiko für Frühgeburten, sondern ist auch in Zusammenhang mit der schweren Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie, oft auch als „Schwangerschaftsvergiftung“ bezeichnet, wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind. Da die Folgen einer Präeklampsie bis hin zum Verlust des Kindes reichen, empfiehlt die neue Leitlinie ein allgemeines Screening auf Präeklampsie bei allen Schwangeren.

Auch nach der Entbindung sollten Schwangere wachsam sein. Denn Frauen, die in der Schwangerschaft Bluthochdruck bekommen haben, haben auch im späteren Leben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um die Betroffenen hier besser zu unterstützen und vor Folgeerkrankungen zu schützen, gibt es einen Nachsorgepass zum Download. Dieser kann von Patientinnen und ihren behandelnden Frauenärztinnen/-ärzten oder Hausärztinnen/‑ärzten dazu genutzt werden, Spätfolgen eines Bluthochdrucks während der Schwangerschaft im Auge zu behalten und diesen entgegenzuwirken.

Im Kurz-erklärt-Video der Hochdruckliga erfahren Schwangere, wie Sie ihre behandelnde Ärztin oder ihren Arzt noch bei der Diagnose und Therapie unterstützen können.

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