Der diesjährige Kongress der European Society of Hypertension fand vom 23. – 26. Juni in Mailand statt. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. hat Reisestipendien für herausragende Beiträge zum Kongress an ausgewählte Nachwuchswissenschaftler*innen vergeben.
Dr. Marta Kantauskaite, Assistenzärztin in der Nephrologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, war eine unsere Stipendiatinnen, die den Nachwuchs der Bluthochdruckforschung in Deutschland auf dem Kongress der ESH vertreten haben. Sie war so freundlich für uns einmal Ihre persönlichen Erfahrungen eines solchen Kongresses zusammenzufassen:
„Ich bin der DHL außerordentlich dankbar dafür, dass ich am ESH-Kongress 2023 in Mailand teilnehmen konnte.
Ich bin überzeugt, dass der Kongress nicht nur für die jungen Forscher, sondern auch für die erfahrenen Ärzte ein großer Erfolg war und für jeden Einzelnen eine große Bereicherung darstellt. Ich konnte den leidenschaftlichen Diskussionen während und nach den Sitzungen zuhören, sie bewundern und auch eigene Beiträge zu dem lebendigen Austausch leisten. Es war wirklich atemberaubend zu sehen, wie meine persönlichen Vorbilder über das ein oder andere Thema stritten und ihre persönliche Herangehensweise bei herausfordernden Patientenfällen mit uns teilten.
Es wurde erneut deutlich, dass wir oft keine eindeutige Antwort auf jeden einzelnen Fall haben und es in manchen Fällen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gibt. Gerade vor diesem Hintergrund sind die Diskussionen, die auf dem ESH-Kongress 2023 geführt wurden, umso wertvoller.
Natürlich waren die neuen Bluthochdruck-Richtlinien das Thema, das jeder hören wollte. Meines Erachtens werden sie unsere Arbeit wahrscheinlich erleichtern und unsere Patienten dazu ermutigen, mehr auf ihre Gesundheit zu achten. Wir empfehlen unseren Patienten beispielsweise regelmäßig, den Blutdruck außerhalb der Praxis zu messen, aber hatten keine einheitlichen und verbindlichen Regeln, wie wir die Patienten in die Messung einweisen sollten. Daher wird der nunmehr in den Leitlinien vorgesehene Ansatz das Verfahren wahrscheinlich zu einem Standardverfahren machen. Darüber hinaus ist es eine große Errungenschaft, dass die renale Denervierung nun als zusätzliche Behandlungsoption empfohlen wird. Wir sehen viele Patienten mit resistenter Hypertonie, die unter therapiebedingten Nebenwirkungen leiden und keine anderen Behandlungsmöglichkeiten haben. Es ist zu hoffen, dass diese Änderung des Empfehlungsniveaus die Kostenübernahme durch die Krankenkassen erleichtert und die Behandlung den Patienten besser zugänglich macht.
Eine weitere wichtige Botschaft, die ich mitteilen möchte, ist, dass der Kongress für mich als junge Forscherin eine großartige Gelegenheit war, meine experimentellen Arbeiten vorzustellen. Darüber hinaus war es eine Möglichkeit, um Diskussionen mit auf diesem Gebiet erfahrenen Fachleuten anzustoßen und die positiven Aspekte meiner Arbeit sowie deren Schwächen zu reflektieren. Ich würde es meinen Kollegen empfehlen, diese Möglichkeiten zu nutzen und von dem sehr nützlichen Austausch zu profitieren.“
Wir freuen uns, dass Sie für uns dabei waren. Vielen Dank!
Sie haben ebenfalls noch die Möglichkeit als Nachwuchs Ihre wissenschaftliche Arbeit den Kolleg*innen im Rahmen unseres diesjährigen 47. Deutschen Hypertoniekongresses zu präsentieren. Lassen Sie andere an Ihren Erkenntnissen und Studien teilhaben und kommen Sie ins Gespräch. Gleiches gilt für die Bewerbung um die diesjährigen Wissenschaftspreise. Abstracts und Bewerbungen werden noch bis zum 15.09.2023 entgegengenommen. Wir freuen uns über Ihren Beitrag!
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