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Expertensprechstunde zum Thema Bluthochdruck und Schlaf

Am 20. Februar findet eine Expertensprechstunde zum Thema „Bluthochdruck und Schlaf“ statt. Als ausgewiesener Spezialist der Deutschen Hochdruckliga steht dabei Professor Dr. Bernd Sanner, Vorstandsmitglied der Deutschen Hochdruckliga, am Telefon für Patientenfragen zur Verfügung (0 62 21 / 588 5 588). Das Thema ist von großer Relevanz, denn Schlafmangel oder Schlafstörungen können Ursache einer arteriellen Hypertonie, dem wichtigsten Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, sein. Das zeigte in jüngster Vergangenheit eine Reihe von Beobachtungsstudien.

Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention bietet seit geraumer Zeit Expertensprechstunden an. Patienten und Angehörige haben dann die Möglichkeit, am Telefon mit einem ausgewiesenen Experten zu einem Thema zu sprechen. Die Leitungen sind von 18.30 bis 20.00 Uhr geschaltet. Telefon: 0 62 21 / 588 5 588.

Am 20. Februar 2019 geht es um das Thema „Bluthochdruck und Schlaf“, das insbesondere für die Diagnostik und entsprechende therapeutische Konsequenzen bei Patienten mit therapierefraktärer arterieller Hypertonie oder mit Bluthochdruck unbekannter Ursache von großer Bedeutung ist. Eine solche sekundäre, potenziell ursächlich behandelbare Hypertonie liegt bei ca. 10–15 % der Hochdruck-Patienten vor. Um sie kausal behandeln zu können, sollte in diesen Fällen auch an das Vorliegen einer zu Grunde liegenden Schlafstörung gedacht und diese adäquat behandelt werden. Mit der Therapie der Schlafstörung kann der mit einer ungünstigen Prognose verbundene nächtliche Bluthochdruck normalisiert und damit das erhöhte kardiovaskuläre Risiko (Schlaganfall, Herzinfarkt) für diese Patienten gesenkt werden. Hinweise aus Anamnese und Basisdiagnostik wie Therapieresistenz trotz leitliniengerechter Hypertonie-Therapie oder abgeschwächter bzw. fehlender Nachtabsenkung des Blutdrucks („Non-Dipping“) oder im Extremfall nächtlicher Blutdruckanstieg in der 24-Stunden-Langzeitmessung müssen durch gezielte erweiterte Diagnostik abgeklärt werden.

Der Blutdruck unterliegt im sogenannten circadianen Rhythmus regelmäßigen Schwankungen. Morgens sind ein erster Gipfel, mittags ein Abfall der Werte und am späten Nachmittag ein zweiter Gipfel normal. Während der Nachtstunden sollte der Blutdruck abfallen. Normalerweise fällt er im Schlaf um 10 bis 20 %. Bei einigen Patienten bleibt dieser nächtliche Blutdruckabfall aus. Grund dafür können u. a. die Schlafdauer, eine Insomnie, schlafbezogene Bewegungsstörungen (Restless legs-Syndrom bzw. PLMS [Periodic Limb Movement Syndrome]) oder auch schlafbezogene Atemstörungen (obstruktive Schlafapnoe) sein.

Bei mehr als 10 % der Bevölkerung in Deutschland liegt die Schlafdauer bei nur fünf Stunden oder weniger. Ein Drittel gibt in Umfragen an, oft unter Ein- und Durchschlafstörungen zu leiden. „Menschen die regelmäßig weniger als sechs Stunden schlafen, haben ein 60 %iges Risiko, einen erhöhten Blutdruck zu entwickeln. Kommen gleichzeitig noch Ein- und Durchschlafstörungen hinzu, steigt das Risiko für eine Hochdruckerkrankung um das Vierfache“, erläutert Professor Dr. Bernd Sanner, Vorstandsmitglied der Deutschen Hochdruckliga. Ursachen sind eine vermehrte Aktivität des sympathischen Nervensystems und die Ausschüttung von Stresshormonen. Außerdem erhöhe nach neuesten Erkenntnissen ein Schlafmangel die Entzündungsaktivität im Körper, was zu einer Störung des Blutzuckerstoffwechsels und zur beschleunigten Gefäßverkalkung führe, erklärt der Experte

Für jede Störung eines erholsamen Schlafes gibt es spezielle Empfehlungen und Therapiemethoden. So sollten z. B. die regelmäßigen Schlafzeiten, die Schlafdauer und -hygiene geprüft und ggf. verändert werden. Zudem sollten extreme Belastungen sowie Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen vermieden werden.

Bei einer Insomnie (anhaltende Ein- oder Durchschlafstörungen mit daraus resultierender Müdigkeit, deutlichem Leidensdruck oder Auswirkung auf soziale und berufliche Leistungsfähigkeit am Tage, Auftreten mind. 3x/Woche und länger als drei Monate) sind organische Ursachen, Umwelteinflüsse, falsche Schlafhygiene oder psychische Ursachen abzuklären und ggf. zu beheben, um nächtlichen Blutdruckanstieg zu vermeiden.

Die obstruktive Schlafapnoe geht u.a. mit Schnarchen und Atempausen einher. Durch die Atemaussetzer kommt es zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut. Der Körper reagiert mit einer (vom Patienten meist unbemerkten) Weckreaktion. Puls- und Blutdruckwerte steigen, die Muskeln spannen sich an. Solche Schlafphasen sind weniger erholsam, die Folge sind Kopfschmerzen, Tagesmüdigkeit und möglicherweise eine behandlungsbedürftige arterielle Hypertonie.

Prof. Sanner beantwortet in der telefonischen Expertensprechstunde Fragen von Patienten und/oder Angehörigen zur Therapie von Schlafstörungen und der damit verbundenen Reduzierung des individuellen Bluthochdruckrisikos sowie Hypertonie-bedingter Folgeerkrankungen. Auch berät er Patienten mit Schlafstörungen, wie sie ihre Schlafqualität verbessern können.

Experte
Prof: Dr. med. Bernd Sanner
Ärztlicher Direktor,
Chefarzt der Medizinischen Klinik mit Kardiologie,
Lungenheilkunde und Schlafmedizin
Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal gGmbH
Hainstraße 35
42109 Wuppertal

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