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Für Mediziner

Bluthochdruckprävention lohnt sich für Betriebe und Mitarbeitende

Der Hochdruckliga-Vorstandsvorsitzende Prof. van der Giet antwortet im Interview auf drei häufige Fragen mit Bezug zum BGM.

Unternehmen und Betriebe haben ein Interesse an gesunden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ebenso wie die Mitarbeitenden selbst. Dass die Bluthochdruckprävention ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements sein sollte, ist jedoch noch nicht bei allen Unternehmen angekommen.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochdruckliga e.V., Prof. Dr. med. Markus van der Giet beantwortet im Interview drei Fragen, die der Hochdruckliga in Zusammenhang mit der Bluthochdruckprävention im Betrieb häufig gestellt werden: Warum ist es sinnvoll, dass sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in diesem Bereich engagieren? Welche Maßnahmen für Betriebe empfehlen Sie? Welche Rolle können Personal- und Betriebsrätinnen und -räte dabei einnehmen?

Warum ist es sinnvoll, dass sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in diesem Bereich engagieren?

Unbehandelte Hypertonie kann über Jahre zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen und Arbeitsausfällen führen. Fallen Arbeitnehmende über einen längeren Zeitraum aus, bedeutet dies eine Mehrbelastung für Kolleginnen und Kollegen.

Bluthochdruck wird häufig als eine Erkrankung des Alters gesehen, dabei betrifft sie auch einen bedeutenden Anteil der jüngeren, erwerbstätigen Bevölkerung. Fachkräftemangel ist branchenübergreifend ein Problem.

Welche Maßnahmen für Betriebe empfehlen Sie?

An allererster Stelle steht die Aufklärung. Bluthochdruck wird oft unterschätzt – er tut nicht weh, Betroffene spüren ihn oft nicht und auch die folgenschweren Auswirkungen sind vielen gar nicht bewusst. Mitarbeitende sollten also kompetent und umfassend über die Risikofaktoren informiert werden, zum Beispiel durch digitale Informationsangebote oder Expertenvorträge.

Die wichtigste und effektivste Methode, um hohe Werte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, ist aber die regelmäßige Blutdruckmessung. Bei jedem Patientenkontakt sollte sie Teil der Routineuntersuchung sein. Zusätzlich sollten Arbeitnehmende animiert werden, zu Hause regelmäßige Selbstmessungen durchzuführen und sich bei erhöhten Werten an den Betriebsarzt zu wenden. Wenig Aufwand, großer Nutzen – das ist effiziente Prävention.

Welche Rolle können Personal- und Betriebsrätinnen und -räte dabei einnehmen?

Betriebliche Gesundheitsförderung trägt zu einem gesunden und sicheren Arbeitsumfeld bei. Genau hier können Personalrätinnen und Personalräte oder Betriebsrätinnen und Betriebsräte ansetzen und sich gezielt für Aktionen zur Bluthochdruckprävention einsetzen. Je nach Kapazität können kleine Aufklärungsaktionen angestoßen oder Aktionstage und ‑wochen rund um das Thema organisiert werden. Die kostenfreien Materialien der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® │ Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention unterstützen dabei.

Für die Vertreterinnen und Vertreter des Personals sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst gilt daher: Sprechen Sie (bei Ihrem nächsten Besuch) Ihre Betriebsärztin oder Ihren Betriebsarzt auf die Bluthochdruckprävention und die Blutdruckmessung an.

Für Unternehmen stehen umfangreiche Informationen über Möglichkeiten, die Prävention von Bluthochdruck zu fördern, auf unserem Portal für Bluthochdruckprävention im Betrieblichen Gesundheitsmanagement Blutdruckmanager.de bereit.