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Für Betroffene

Bauchumfang reduzieren und Bluthochdruck vorbeugen

Eine aktuelle Studie untersucht, wie sich die Ernährung auf das Bauchfett auswirkt.

Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei spielt das Bauchfett eine wichtige Rolle. Das lässt sich durch den Genuss vieler ungesättigter Fettsäuren reduzieren.

Gefährlich für die Gesundheit ist vor allem der Teil des Bauchfetts, der die inneren Organe umgibt, das sogenannte viszerale Fett. Mindern lässt es sich selbstverständlich durch Gewichtsreduktion. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass unabhängig davon auch die Zusammensetzung der Ernährung den Fettabbau beeinflusst. In einer aktuellen Studie wurde nun geprüft, wie sich eine Kostform mit reichlich ungesättigten Fettsäuren, Proteinen und Fasern – aber ohne Kalorienbeschränkung – auf das viszerale Fett und die Herz-Kreislaufgesundheit auswirkt.

300 Menschen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren mit mindestens einem vorbestehenden Risikofaktor (z. B. Bluthochdruck oder Herzschwäche) nahmen teil. Nach dem Zufallsprinzip erhielt eine Gruppe eine Diät mit einem hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (mono-/polyunsaturated fatty acids, MUFA/PUFA). Der MUFA-Anteil lag bei 15 –20 % des täglichen Energiebedarfs (E), PUFA machten 10 – 15 % E aus. Außerdem enthielt die Nahrung in dieser Gruppe viel pflanzliche Proteine (15 – 25 % E), 35 – 45 % E Kohlenhydrate und ³ 30 g Fasern pro Tag. Die anderen Teilnehmer ernährten sich gemäß den allgemeinen Empfehlungen mit einer Nahrungszusammensetzung aus 30 % E Fett (MUFA ³ 10% E, PUFA 7–10 % E, höchstens 10 % E gesättigte Fettsäuren), 55 % E Kohlenhydraten, 15 % E Proteinen und ebenfalls mindestens 30 g Fasern pro Tag. Die Menge und Zusammensetzung des viszeralen Fetts erfassten die Forscher durch Kernspinuntersuchungen zu Anfang und nach zwölf Monaten.  

Unter der Spezialdiät fiel das viszerale Fett deutlich um 0,23 Liter ab, mit normaler Kost gab es keine Veränderung. Es ließ sich feststellen, dass der Rückgang in erster Linie auf der Zufuhr der PUFA beruhte. Die Abnahme des viszeralen Fetts führte dann zu einem Absinken des schädlichen LDL-Cholesterins. In beiden Gruppen ließ sich eine leichte und ähnlich ausgeprägte Gewichtsreduktion verzeichnen.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die Effekte der PUFA darauf beruhen, dass sie den Energiestoffwechsel ankurbeln. Außerdem hemmen sie die Bildung schädlicher Fettmoleküle im Blut. Insgesamt scheint ein hoher Konsum an mehrfach ungesättigten Fettsuren eine gute Möglichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei (etwas) älteren Menschen vorzubeugen.

Quelle: Meyer NMT et al. Nutrients 2024, 16, 1057. doi.org/10.3390/nu16071057