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50 Jahre Deutsche Hochdruckliga: Erfolgsgeschichte für die evidenzbasierte Behandlung und Prävention von Bluthochdruck

Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufigste Todesursache in Deutschland. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention feiert 2024 ihr 50-jähriges Bestehen. Seit 1974 hat sie entscheidend zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie dieser verbreiteten, aber oft unentdeckten Erkrankung beigetragen. „Wir leisten Aufklärungsarbeit, Beratung und Vernetzung in unterschiedliche Richtungen: sowohl für Ärztinnen und Ärzte und Forschende als auch für Betroffene und interessierte Laiinnen und Laien“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. med. Markus van der Giet. Die Jubiläumsfeier findet im September 2024 in Heidelberg statt.

Die Deutsche Hochdruckliga wurde 1974 als „Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes“ gegründet. Ziel war die Aufklärung der Ärzteschaft über die Rolle der arteriellen Hypertonie als kardiovaskulärer Risikofaktor. Ab 1983 konnten auch Nichtmediziner und Nichtmedizinerinnen Mitglied werden, wodurch ein Patientenbeirat und Selbsthilfegruppen entstanden, die heute die engste Verbindung zu Betroffenen darstellen. „Durch sie erfahren wir aus erster Hand, was die Patientinnen und Patienten bewegt und was im Arzt-Patienten-Gespräch möglicherweise nicht zur Sprache kommt“, betont Prof. van der Giet. 

Evidenzbasierte Hypertoniebehandlung

Ein Ziel der Deutschen Hochdruckliga war von Anfang an die evidenzbasierte Behandlung von Hypertonie. Die ersten großen epidemiologischen Studien, wie die Framingham Heart Study und die Veterans Administration Cooperative Study in den 1940er- und 1960er-Jahren belegten die Bedeutung der medikamentösen Blutdrucksenkung zur Vermeidung schwerer kardiovaskulärer Ereignisse. 

1976 formulierte die neu gegründete Deutsche Hochdruckliga auf ihrem Kongress in Mainz ihre ersten Empfehlungen zur Hypertoniebehandlung mit Diuretika und Betablockern. Seit den 90er-Jahren wurden viele neue blutdrucksenkende Substanzen entwickelt, in kontrollierten Studien untersucht und von der Hochdruckliga in Abständen von drei bis fünf Jahren in medizinischen Leitlinien bewertet. 

Medizinische Leitlinien und internationale Zusammenarbeit

Die Deutsche Hochdruckliga kooperiert eng mit der European Society of Hypertension (ESH) und hat an mehreren (europäischen) Leitlinien mitgewirkt, die zwischen 2003 und 2023 veröffentlicht wurden. Sie arbeitet auch intensiv an der Nationalen VersorgungsLeitlinie Hypertonie mit, die im Juni 2023 erstmals in Deutschland erschienen ist. „Eine der wichtigsten Herausforderungen ist derzeit, das Thema noch stärker in der Facharztausbildung zu verankern und die Leitlinienempfehlungen besser in der medizinischen Praxis zu etablieren“, erläutert Prof. van der Giet. 

Wissenschaftliche Exzellenz, Austausch und Weiterbildung Die wissenschaftliche Arbeit der Deutschen Hochdruckliga wird durch neun Sektionen geleistet, die verschiedene Aspekte der Hypertonie abdecken. Aktuelle Informationen aus der Forschung und fachlichen Austausch bietet der jährliche Kongress, seit 2021 im hybriden Format. Stipendien und Preise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten und Initiativen im Bereich Bluthochdruck fördern den Nachwuchs. Über 6000 Ärztinnen und Ärzte wurden zu zertifizierten Hypertensiologinnen und Hypertensiologen DHL® ausgebildet. Zusätzlich wurden mehr als 500 Assistentinnen und Assistenten für Hypertonie und Prävention DHL® zertifiziert. Aktuell rund 150 zertifizierte Hypertonie-Zentren DHL® in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz bieten eine hochwertige flächendeckende Versorgung. 

Starke Verbindung zu Patientinnen und Patienten: Öffentlichkeitsarbeit und Prävention

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt sind die Öffentlichkeitsarbeit und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die frühzeitige Behandlung von Bluthochdruck. Zu den Maßnahmen gehören telefonische Expertensprechstunden, Informationsmaterialien und Broschüren, der Podcast „HyperTon“ und das Präventionsmagazin „Druckpunkt“. Aktionen zum Welthypertonietag und die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen fördern die Aufklärung und die Gemeinschaft unter den Betroffenen. Seit 1995 unterstützt die deutsche Ärztin, Filmschauspielerin und Fernsehmoderatorin Dr. Marianne Koch als Schirmherrin die Arbeit der Hochdruckliga. 

Zukunftsperspektive: starkes Netzwerk für eine unterschätzte Erkrankung

Die Deutsche Hochdruckliga blickt optimistisch in die Zukunft. Personalisierte Therapieansätze, digitale Technologien und die Integration von künstlicher Intelligenz in die Gesundheitsversorgung werden die Hypertoniebehandlung grundlegend verändern. „Unser Ziel bleibt es, die Prävention und Behandlung von Bluthochdruck weiter zu verbessern und das Bewusstsein für diese oft unterschätzte Erkrankung zu schärfen“, erklärt Prof. van der Giet. „Mit der Unterstützung unserer engagierten Mitglieder und Partner werden wir auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten.“ 

Weitere Informationen gibt es auf www.hochdruckliga.de und in der Festschrift, welche die Deutsche Hochdruckliga anlässlich ihres Jubiläums veröffentlicht hat. Sie kann über die Geschäftsstelle bezogen werden. 

Pressekontakt
Dr. Barbara Pfeilschifter 
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