„Der Blutdruck ist bei vielen Menschen im Sommer niedriger als im Winter – dies mag harmlos klingen, doch gerade Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck können unter Hitze regelrecht ins Schwanken geraten.“
– Prof. Dr. med. Christian Ott
Auch in unseren Breiten sind Hitzetage keine Seltenheit mehr. Laut aktuellen Klimaprognosen steht Deutschland erneut ein außergewöhnlich heißer Sommer bevor, mit spürbaren Auswirkungen auf den Körper. Was viele nicht wissen: Auch sommerliche Temperaturen beeinflussen den Blutdruck deutlich. Besonders bei anhaltenden Temperaturen über 25 Grad Celsius oder plötzlichen Wetterumschwüngen wird das Herz-Kreislaufsystem stärker beansprucht, was für Menschen mit Bluthochdruck oder Herzerkrankungen eine zusätzliche Belastung darstellt.
Bei Wärme erweitern sich die Blutgefäße, was den Blutdruck senkt – mitunter sogar auf kritische Werte. Besonders ältere Menschen sind empfindlicher und erleben oft stärkere Blutdruckschwankungen in Abhängigkeit von Temperaturveränderungen.
Diese Schwankungen können unkontrolliert auftreten und gesundheitliche Risiken wie Kreislaufprobleme oder Beschwerden hervorrufen. Plötzliche Temperaturanstiege erhöhen zudem das Risiko für Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. Auch Luftdruckveränderungen oder abrupte Temperaturabfälle stellen eine zusätzliche Belastung für das Herz-Kreislaufsystem dar. Deshalb ist es besonders wichtig, den Blutdruck im Sommer regelmäßig zu kontrollieren und einfache Verhaltensregeln zu befolgen.
Bereits kleine Maßnahmen können helfen, den Kreislauf zu entlasten: Trinken Sie ausreichend, tragen Sie leichte, atmungsaktive Kleidung und verzichten Sie auf schwere, fettige Mahlzeiten. Vermeiden Sie körperliche Anstrengung während der Mittagshitze und setzen Sie kühlende Maßnahmen wie lauwarme Duschen statt eiskalter Anwendungen ein. Wer in warme Länder reist, sollte im Vorfeld unbedingt ärztlichen Rat einholen und sich gut vorbereiten.
Bei sommerlicher Hitze erweitern sich die Blutgefäße, was dazu führen kann, dass der Blutdruck sinkt. Besonders bei älteren Menschen oder Personen mit Herzerkrankungen kann dies zu stärkeren Schwankungen führen – auch Luftdruckwechsel oder abrupte Wetteränderungen spielen eine Rolle.
Regelmäßige Blutdruckmessungen – besonders bei starker Hitze oder bei Symptomen wie Schwindel oder Müdigkeit – sind empfehlenswert. Bei dauerhaft niedrigen Werten sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist im Sommer besonders wichtig, da der Körper über das Schwitzen viel Wasser verliert. Besonders geeignet sind (stilles Mineral-)Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte wie z. B. gespritzter Apfelsaft. Auch auf eine ausreichende Zufuhr von Elektrolyten wie Kalium und Magnesium sollte geachtet werden. Alkohol ist möglichst zu vermeiden, da er die Flüssigkeitsausscheidung fördert.
Wichtig: Menschen mit Herzschwäche sollten vorab mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin abklären, wie viel sie trinken dürfen.
Ein weiterer Tipp: Eiskalte Getränke (und auch kalte Duschen) kühlen weniger effektiv als lauwarme – sie belasten den Kreislauf oft zusätzlich.
Medikamente sollten auch im Sommer keinesfalls ohne ärztliche Rücksprache abgesetzt oder eigenmächtig reduziert werden – sogenannte „drug holidays“ sind nicht empfehlenswert. Hohe Temperaturen können Nebenwirkungen verstärken, zum Beispiel die Neigung zu Wassereinlagerungen (Ödemen). Einige Medikamente, insbesondere Thiazid- oder thiazidartige Diuretika, können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen – ein zuverlässiger Sonnenschutz ist daher wichtig.
Bei längeren Hitzephasen oder Auslandsaufenthalten kann in Einzelfällen eine Anpassung der Medikamentendosis notwendig sein – dies sollte jedoch immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin erfolgen.
Vor längeren Reisen in warme Regionen ist eine ärztliche Beratung mit Kontrolluntersuchung empfehlenswert. Achten Sie darauf, ausreichend Medikamente für die gesamte Reisedauer mitzunehmen – idealerweise im Handgepäck, falls das Hauptgepäck verloren geht. Auch Blutdruckmessgerät, eine aktuelle Medikamentenliste mit Wirkstoffen sowie relevante medizinische Unterlagen sollten mitgeführt werden. Berücksichtigen Sie außerdem mögliche Zeitverschiebungen: Die Einnahmezeiten der Medikamente müssen gegebenenfalls angepasst werden.
Wenn kürzlich ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine andere akute kardiovaskuläre Erkrankung aufgetreten ist. sollte in Vorfeld einer möglichen Reise ärztlicher Rat eingeholt werden.
Chronischer Stress kann Bluthochdruck auslösen oder verschlimmern – deshalb gehört gezielter Stressabbau heute zur modernen Hypertonietherapie. Der Sommer bietet eine gute Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen und neue entspannende Gewohnheiten zu entwickeln. Ideal sind leichte Aktivitäten wie Spaziergänge im Park oder Wald – vorzugsweise am frühen Morgen oder in den kühleren Abendstunden. Auf körperliche Anstrengung während der Mittagshitze sollte hingegen unbedingt verzichtet werden, da sie den Kreislauf zusätzlich belastet.
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