Bluthochdruck und Augen

Vielen ist nicht bewusst: auch die Augen werden durch den Blutdruck beeinflusst. Bluthochdruck schädigt die Gefäße. In unseren Augen befinden sich besonders feine und anfällige Gefäße. Durch Bluthochdruck kann es zu schweren irreparablen Sehstörungen oder sogar zu Erblindungen kommen. Daher ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchung wichtig, sowie auch die richtige Blutdruckeinstellung.

Schädigung der Augen durch Bluthochdruck

Wird der Sehnerv nicht ausreichend mit Blut versorgt, kommt es zu Sehstörungen. Die Blutversorgung des Sehnervs geschieht durch die Gefäße. Bei Bluthochdruck können diese Gefäße verengt sein oder sogar durch zu hohen Druck platzen. Wenn die feinen Gefäße in der Umgebung der Netzhaut platzen, versucht der Körper neue Gefäße zu bilden. Jedoch sind diese Gefäße noch anfälliger und fragiler. Das hat zur Folge, dass der Bereich einer unzureichenden Durchblutung immer größer wird und die Sehstörungen sich verschlimmern.

Gefahr durch fehlende erste Anzeichen für bluthochdruckbedingte Schäden am Auge

Es gibt keine klaren ersten Anzeichen bei einer blutdruckbedingten Schädigung an den Augen. Häufig fällt den Betroffenen auf, dass etwas mit den Augen nicht stimmt, sie nicht mehr richtig sehen. Dann sind die Augen schon stark geschädigt, dies passiert schleichend. Daher ist die regelmäßige jährliche Kontrolluntersuchung beim Augenarzt, insbesondere für von Bluthochdruck Betroffene sehr wichtig. Denn eine einzige Untersuchung sichert einen nicht für die Zukunft ab. Es kann im Verlauf des Lebens trotzdem noch zu einer Schädigung kommen, auch wenn bisher noch keine bestand. 

Besonderheit Glaukom („grüner Star“)

Ein Glaukom („grüner Star“) schädigt den Sehnervenkopf und kann zu einer Erblindung führen. Bei einem Normaldruckglaukom kommt es gerade bei einem Abfall des Blutdrucks in der Nacht zu einer gefährlichen Minderdurchblutung des Sehnervs. Ein übermäßiges Night-Dipping ist in so einem Fall dringend zu vermeiden. 

Häufige Fragen zu Bluthochdruck und Augen

Sind geplatzte Äderchen ein Frühsymptom?

Geplatzte Äderchen, in der Fachsprache Hyposphagma genannt, treten häufig bei Bluthochdruck auf, sind aber kein eindeutiges Anzeichen für eine Schädigung. Geplatzte Äderchen im Auge können auch viele andere Ursachen haben. Trotzdem sollte man abklären, wodurch die geplatzten Äderchen im Auge verursacht werden, wenn diese gehäuft auftreten und damit auch, ob ein Bluthochdruck vorliegt. Auch ohne geplatzte Äderchen, kann es sein, dass die Augen betroffen sind und Bluthochdruck das Auge beeinflusst.

Was wird bei der augenärztlichen Kontrolle bei Menschen mit Bluthochdruck untersucht?

Der Augenarzt oder die Augenärztin untersucht den Augenhintergrund. Der Zustand von Netzhaut und Sehnerv wird beurteilt. In der Netzhaut ist zu sehen, ob Gefäße verändert oder verstopft sind oder ob es schon zu einer vermehrten, krankhaften Gefäßneubildung gekommen ist. Der Sehnerv wird auf ausreichende Durchblutung und Entzündungen kontrolliert.

Wie oft sollte man zur augenärztlichen Kontrolle, auch wenn keine Symptome vorliegen?

Eine regelmäßige Kontrolle ist anzuraten, auch ohne Beschwerden:

  • Ab einem Alter von 40 Jahren: alle drei Jahre.
  • Ab einem Alter von 50 Jahren: alle zwei Jahre.
  • Ab einem Alter von 60 Jahren: jährlich.

Was sind die Maßnahmen, wenn die Augenärztin oder der Augenarzt erste blutdruckbedingte Schädigungen entdeckt?

Zum einen die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks und die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten. Zum anderen sollte man aus augenärztlicher Sicht auf das Rauchen verzichten. Denn Rauchen erhöht das Risiko für Augenkrankheiten. Das Risiko im Alter zu erblinden ist drei Mal höher, wenn man raucht.

Gibt es spezielle augenärztliche Medikamente bei blutdruckbedingten Schädigungen am Auge?

Nein, die gibt es leider nicht. Wichtig ist es, den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen, der Ursache für die Schäden am Auge ist.

Welche ersten Anzeichen gibt es bei einem grünen Star (Glaukom)?

Auch hier gibt es keine Frühwarnsymptome. Dadurch, dass das Gehirn viel kompensiert, bemerkt der Mensch erst spät, wenn das Sichtfeld eingeschränkt ist. Daher ist die regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt oder bei der Augenärztin so wichtig. 

Was gilt bei der Blutdruckmessung und grünem Star (Glaukom)?

Glaukom-Patienten und -Patientinnen, die unter Bluthochdruck leiden, wird eine 24-Stunden-Blutdruckmessung empfohlen, in Absprache mit dem/der behandelnde/n Hausarzt/Hausärztin um die Therapie des nächtlichen Blutdrucks anzupassen.

Aktuelles Informationsmaterial für Sie

Quellen

Druckpunkt 1/2025: Artikel: „Damit Bluthochdruck nicht ins Auge geht: regelmäßig die augenärztliche Kontrolluntersuchung wahrnehmen“