Ja, seitens des Arztes kann die Notwendigkeit bestätigt werden, falls zum ersten Mal die Diagnose „Bluthochdruck“ gestellt wird. Je nach Krankenkasse wird dann ein Festzuschuss gewährt oder die Kosten für bestimmte Geräte übernommen. Der Patient sollte mit der entsprechenden ärztlichen Bescheinigung bei seiner Krankenkasse nachfragen.
Die meisten Blutdruckmessgeräte errechnen den Blutdruck aus den Schwingungen der Blutgefäßwand (oszillometrische Messung). Üblicherweise werden der systolische und der diastolische Blutdruckwert aus der maximalen Schwingung der Gefäßwände (auch „arterieller Mitteldruck“ genannt) abgeleitet. Die genauen Formeln zur Herleitung der Blutdruckwerte werden von den Herstellern nicht bekanntgegeben.
Bei einer völlig unregelmäßigen Herzschlagfolge (absoluter Arrhythmie) ist die oszillometrische Messung fehlerbehaftet. Bitte sprechen Sie mit einem Arzt die möglichen Alternativen zur Blutdruckselbstmessung durch. Alternativ kann der Blutdruck, bei entsprechender Erfahrung, auf herkömmliche Weise manuell durch Anlage einer druckentfaltenden Oberarmmanschette an der Oberarmschlagader und durch das Abhören der Korotkow-Geräusche beim Druckablassen mit einem Stethoskop gemessen werden. Es gibt auch automatische Blutdruckmessgeräte, die die Korotkow-Geräusche abhören können. Bei unregelmäßigen Herzschlagfolge stellen diese Geräte eine Alternative dar. Bei lauten Umgebungsgeräuschen können die mikrofongestützten Geräte allerdings nicht korrekt messen.
Viele Geräte pumpen maximal auf und messen dann in der Ablassphase. Der aufgebaute Druck wird dabei teilweise als unangenehm wahrgenommen. Es gibt aber auch Geräte, die bereits in der Aufpumphase den Blutdruck messen können. Diese sollten dann vorgezogen werden.
Die vorstehend beschriebenen Zusammenhänge lassen sich gut am nachfolgenden Diagramm erklären. Der systolische Blutdruck, der beim Entleeren der linken Herzkammer gemessen wird, wird durch das erste Auftreten von Gefäßgeräuschen während des Ablassens des Manschettendrucks bestimmt. Die Schlagader am Oberarm ist durch die aufgepumpte Manschette noch abgepresst. Der von der linken Herzhälfte wirkende Druck ist dabei höher als der Manschettendruck, sodass das Blut wieder durch die Schlagader zu fließen beginnt. Die Schwingung der Ader nimmt jetzt zu. Sobald das letzte Geräusch zu hören ist, ist der diastolische Blutdruck erreicht. Das ist der Blutdruck nach Erschlaffung der Herzkammer, sobald sich die Herzkammer wieder mit Blut füllt. Die Schlagader am Oberarm ist nun wieder völlig durchgängig und der Manschettendruck abgelassen. Die oszillometrisch messenden Geräte ermitteln hingegen die maximale Gefäßschwingung und errechnen dadurch über eine mathematische Formel den systolischen und diastolischen Blutdruck.
Die Qualität hängt entscheidend von der verwendeten Manschette, der eingebauten Druckblase und den einprogrammierten Berechnungsformeln bzw. Fehlererkennungsmechanismen ab. Voraussetzung ist natürlich immer, dass Sie bei der Blutdruckmessung alles richtig machen.
Jedes Blutdruckmessgerät braucht eine „Zulassung“ als Medizinprodukt. Das können Sie am aufgedruckten „CE-Kennzeichnen“ mit einer vierstelligen Kennnummer erkennen. Ihr Blutdruckmessgerät sollte nicht nur als Medizinprodukt zugelassen sein, sondern auch noch ein Prüfsiegel aufweisen. Damit wird garantiert, dass das Gerät auch unter realen Bedingungen korrekt misst.
Das Prüfprotokoll der Deutschen Hochdruckliga fordert, dass die Messgenauigkeit von Blutdruckmessgeräten an mindestens 96 Probanden durch eine genau geregelte Vergleichsmessung überprüft wird. Dabei muss die Messgenauigkeit der Geräte in Abhängigkeit vom Alter, Geschlecht, Blutdruck und Oberarmumfang nachgewiesen werden. Die bei den 96 Probanden ermittelten automatischen Messwerte werden mit der herkömmlichen auskultatorischen Messung verglichen. Dazu wird durch Aufblasen der Manschette Druck auf die Oberarmschlagader ausgeübt. Beim langsamen Ablassen kann man das Auftreten und danach wieder das Verschwinden eines Korotkow-Geräusches mit Hilfe eines Stethoskops über der Schlagader am Oberarm hören.
Die Geräusche werden dabei von zwei voneinander unabhängig agierenden, besonders qualifizierten Personen abgehört. Im Prüfprotokoll sind noch viele weitere Regeln festgehalten, die die Messgenauigkeit sicherstellen. Neben dem Prüfprotokoll der Deutschen Hochdruckliga gibt es noch ein Protokoll der europäischen (ESH) bzw. der englischen Gesellschaft für Hypertonie (BSH).
Misst der Arzt den Blutdruck in der Praxis, sind die Werte oft höher, als wenn der Patient diese zu Hause selbst überprüft. Das kann an der Nervosität liegen, die viele Patienten beim Arztbesuch empfinden. Dieses Phänomen wird in Anspielung an den weißen Arztkittel auch „Weißkitteleffekt“ genannt. Um auszuschließen, dass irrtümlich Medikamente gegen Bluthochdruck verschrieben werden, obwohl der Blutdruck gar nicht erhöht ist,, sollte der Patienten daher auch zu Hause seinen Blutdruck messen. Ergeben sich zwischen der Praxisblutdruckmessung und der Blutdruckselbstmessung auffällige Unterschiede, kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung (Langzeitmessung) helfen. Dabei wird in regelmäßigen Abständen über 24 Stunden über eine Manschette am Oberarm der Blutdruck gemessen und gespeichert. Mit diesem Verfahren lässt sich auch die „maskierte Hypertonie“ entdecken. In diesen Fällen liegen die Werte in der Arztpraxis im Normbereich, trotz überhöhter Werte im Alltag. Bei der Langzeitmessung kann auch der nächtliche Blutdruckabfall während des Schlafes erfasst werden. Neben der Blutdruckschwankungsbreite über den Tagesverlauf hat die nächtliche Blutdruckabsenkung eine wichtige diagnostische Bedeutung.
Bei guten Geräten kann z. B. durch abermaliges Drücken der Starttaste der Aufpumpvorgang beendet werden. Diese Funktion kann sinnvoll sein, falls für Sie der beim Aufpumpen erzeugte Druck unangenehm ist. Sie sollten sich auch ein Gerät zulegen, das bereits beim Aufpumpvorgang den Blutdruck messen kann, denn bei diesen Geräten ist der aufgebaute Druck meist geringer. Lassen Sie sich hierzu in der Apotheke oder im Fachhandel beraten.
Eine Eichung der Geräte ist nicht mehr vorgesehen. Gewerblich eingesetzte Geräte müssen aber alle zwei Jahre einer „messtechnischen Kontrolle“ unterzogen werden. Dabei wird der in der Manschette enthaltene Balg einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen bzw. es wird geprüft, ob das Gerät einen statischen Dauerdruck, der auf die Manschette geleitet wird, konstant anzeigt. Einige Gerätehersteller bieten auch für Endverbraucher eine messtechnische Kontrolle an. Fragen Sie hierzu bitte bei Ihrem Gerätehersteller an.
Sollten Sie (blutdrucksenkende) Medikamente einnehmen, ist es wichtig, den Blutdruck vor Einnahme der Medikamente zu messen.
Halten Sie fünf Minuten Ruhepause vor der Messung ein. Bei vorhergehender körperlicher Betätigung sollten Sie noch mehr Zeit bis zur Messung einplanen, bis Sie zur Ruhe gekommen sind. Während der Messung sollten Sie nicht sprechen oder sich durch Musik, Radio oder Fernsehen ablenken lassen.
Wichtig ist, dass Sie Ihren Arm auf Herzhöhe halten. Liegt er tiefer, so ist der gemessene Wert zu hoch, bei einem höher liegenden Messpunkt ist er zu niedrig. Als Faustregel gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb der Herzhöhe liegt der systolische Messwert etwa 8 mm Hg und der diastolische rund 6 mm Hg zu hoch. Die Manschette von Oberarmgeräten dürfte in aller Regel auf Herzhöhe liegen. Legen Sie auch bei einer Oberarmmessung die Hand auf den Tisch, das hilft Ihnen, sich zu entspannen.
Ihr Arm sollte ruhig gehalten werden. Ihre Hand sollten Sie während der Messung nicht bewegen. Ihr Körper darf nicht verspannt sein. Die Blutdruckmessung bei voller Blase verfälscht beispielsweise auch die Messwerte. Durch das im Kaffee oder Schwarztee enthaltene Koffein kann die Blutdruckmessung verfälscht werden. Trinken Sie Ihren Kaffee daher nach der Blutdruckmessung.
Es sollte unbedingt die vom Hersteller empfohlene Manschette verwendet werden.
Wichtig ist, dass die Oberarmmanschette dem Oberarmumfang entsprechen muss. Die Manschette sollte auch nicht mehr als zwei Drittel des Oberarms in der Breite abdecken. Die Manschette darf nicht zu locker oder zu fest angelegt sein. Die Druckmanschette sollte auch richtig verschlossen sein, damit der Klettverschluss beim Aufpumpen nicht nachgibt. Bei der Messung des Blutdrucks am Oberarm ist die Manschette so anzulegen, dass sich der aufblasbare Teil an der Innenseite des Oberarms befindet. Der Verschluss sollte außen liegen, der Schlauch nach unten zur Hand zeigen. Die Manschette sollte zwei Querfinger oberhalb der Ellenbeuge nicht zu stramm angelegt sein, so dass noch ein Finger leicht unter die verschlossene Manschette passt.
Die Blutdruckmessung führt zu falschen Werten, wenn die Messung über einem dickeren Pullover, einer Bluse oder einem Jackett erfolgt. Bei einem dünnen Oberhemd können Sie Ihr Hemd anlassen. Durch das Hochschieben von Kleidung und das Freimachen des Oberarms kann es ebenfalls zu einem Blutstau und dadurch zu Messfehlern kommen.
Sie sollten immer nur die vom Hersteller empfohlenen Manschetten nachkaufen. Bitte beachten Sie auch, dass von der Deutschen Hochdruckliga nur die mit dem Gerät verkaufte Manschette validiert wurde. Wenn Sie eine andere, größere oder kleinere Manschette des Herstellers einsetzen, kann dies Einfluss auf die Messgenauigkeit haben. Allerdings ist es bei Messungen an dicken oder dünnen Oberarmen unabdingbar, dass die richtige Manschettengröße und –breite verwendet wird, sonst werden die Messwerte auch verfälscht.
Oberarmmessgeräte sollten Sie nur am Oberarm einsetzen. In einigen Ausnahmefälle ist u. U. eine Messung an den Beinen anzuraten. Hierbei sollten Sie von einem erfahrenen Arzt beraten werden. Sie können uns gerne auch dazu ansprechen.
In aller Regel dürfte das Gerät beim Herunterfallen nicht leiden. Solange die Anzeige funktioniert, kann das Gerät weiter benutzt werden. Manschetten können in aller Regel nicht gewaschen werden. Durch das Waschen kann die Messgenauigkeit leiden. Flecken an der Manschette können Sie mit einem feuchten Tuch und etwas Seifenlauge abwischen. Beachten Sie bitte am besten die Gebrauchsanweisung Ihres Herstellers.
Der Blutdruck sollte während der Schwangerschaft besonders häufig kontrolliert werden, um ein kritisches Phänomen, das Eklampsie heißt, zu vermeiden. Ein Blutdruck von 140/90 mm Hg und höher wird in 10 % der Schwangerschaften und bei 15 % der Erstgebärenden gemessen (Präeklampsie). Obwohl viele Schwangere mit erhöhtem Blutdruck gesunde Babys ohne besondere Probleme zur Welt bringen, kann Bluthochdruck für Mutter und das Ungeborene außerordentlich gefährlich werden (Eklampsie). Das tritt ungefähr bei 10 % der von Schwangerschaftshochdruck betroffenen Frauen auf.
Durch die Schwangerschaft weiten sich die Gefäße. Sie sollten sich ein Gerät kaufen, welches besonders für schwangere Personen zugelassen ist.
Herzschrittmacher können aus verschiedenen Gründen implantiert werden. Ist der Herzschrittmacher überwiegend für die Steuerung des Herzschlags verantwortlich und ist deshalb der Puls regelmäßig, so können automatische Blutdruckmessgeräte in der Regel eingesetzt werden. Dient der Herzschrittmacher lediglich zur Absicherung gelegentlicher langsamer Herzschlagfolgen oder Pulsaussetzer und ist der eigene Herzrhythmus im Übrigen regelmäßig, so können ebenfalls in der Regel Blutdruckmessautomaten eingesetzt werden. Ist hingegen der Herzschlag unregelmäßig, so besteht eine unregelmäßige Herzschlagfolge (absolute Arrhythmie). In diesen Fällen sind oszillometrische Messgeräte fehlerbehaftet. In einigen Fällen zeigen Geräte dann einen „Error“ an oder geben eine „Arrhythmie Warnung“ aus. Andere wiederum werfen völlig unglaubwürdige Messwerte aus. Es gibt allerdings auch Geräte, die mehrere Messverfahren kombiniert einsetzen und so mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer verlässlichen Blutdruckermittlung führen können. Grundsätzlich sollten Träger eines Herzschrittmachers vor Anschaffung eines Blutdruckmessautomaten mit ihrem Hausarzt sprechen. Gerade für Patienten mit Herzschrittmachern gilt ganz besonders der Rat, bei der Auswahl eines Blutdruckmessautomaten mehrere Geräte zu testen. Sie sollten vor allem die Messgenauigkeit für sich individuell prüfen. Hierzu sollten sie im Sanitätshaus oder der Apotheke den Blutdruck mit dem Automaten messen und dann mit der Standardmethode (nichtautomatisierte Messung mit dem Stethoskop) überprüfen lassen. Die Blutdruckmessung mit automatischen Blutdruckmessgeräten ist nach einem Kunstherzimplantat nicht mehr möglich.
Bei Frauen oder Männern mit amputierten Brüsten ist unter Umständen eine Handgelenksmessung der Oberarmmessung vorzuziehen. In der Regel werden bei einer kompletten Amputation der Brust auch die Lymphknoten an der betroffenen Achsel entfernt. Ohne die Lymphknoten kommt es sehr schnell zu einem Lymphstau mit starker Schwellung des Armes. Deshalb soll alles vermieden werden, was den Lymphabfluss verhindern kann. Durch das Aufpumpen der Blutdruckmanschette kann es zum besagten Lymphstau kommen.
Der Aufpumpvorgang kann bei Patienten mit Wassereinlagerungen am Arm (Ödemen) unangenehm werden und auch kurzfristige Schmerzen verursachen, die gesundheitlich als unbedenklich eingestuft werden können. Allerding können auftretende Schmerzen den Blutdruck erhöhen und die Messung verfälschen. Es empfiehlt sich in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt in solchen Fällen ein Handgelenksgerät. Bei stabiler Messung, korrekter Handhabung und gutem Gerät sollte aber die Handgelenks-Messung gut anwendbar sein.
Im Rahmen einer Vergleichsmessung können Sie die Messwerte des vollautomatischen Blutdruckmessgerätes überprüfen. Lassen Sie sich dabei helfen. Messen Sie immer am selben Arm! Vor der 1. Messung mit dem Patientengerät ist eine Ruhepause von mindestens 5 Minuten einzuhalten. Zwischen der 1. und der 2. Messung ist eine Messpause von 3 Minuten zu beachten. Die 2. Messung erfolgt dann mit dem Vergleichsgerät (z.B. Arzt- oder Apothekengerät). Zwischen der 2. und der 3. Messung erfolgt eine erneute Pause von 3 Minuten. Die 3. Messung erfolgt dann wieder mit dem Patientengerät. Die 1. Messung wird grundsätzlich gestrichen, da hier die Anspannung/ Erwartungshaltung des Anwenders gegeben ist. Verglichen wird die 2. mit der 3. Messung. Hier sollten die oberen (systolischen) Messwerte weniger als 10 mm Hg voneinander abweichen.
Da das Oberarmgewebe noch nicht ausgebildet ist, eignen sich nicht alle automatischen Blutdruckmessgeräte. Es kommt auch auf die korrekte Größe und Breite der Manschette an. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, gegebenenfalls empfiehlt sich die manuelle Blutdruckmessung. Bei Kindern und Jugendlichen gelten in Abhängigkeit vom Geschlecht, dem Alter und der Größe andere Zielblutdruckwerte.
Die vor einigen Jahren am Markt befindlich gewesenen Finger-Blutdruckmessgeräte sind praktisch nicht mehr erhältlich. Die Messgenauigkeit war nicht hinreichend, denn die Messergebnisse wurden zu sehr von der Durchblutung des Fingers beeinflusst.
Die Durchflussgeschwindigkeit des Blutes durch die Gefäße ist ein wichtiger Indikator für die körperliche Verfassung. Je steifer die Gefäße, desto höher ist die Geschwindigkeit der Pulswelle. Die Durchflussgeschwindigkeit kann an verschiedenen Stellen durch einen besonders qualifizierten Arzt gemessen werden. Die Pulswellengeschwindigkeit ist ein Maßstab für den Zustand der Gefäße. Mit ihrer Hilfe lässt sich das Gefäßalter bestimmen. Die Bestimmung des Blutdrucks über die Pulswellengeschwindigkeit ist für Endverbrauchsgeräte noch nicht sinnvoll möglich.
Viele Blutdruckmessgeräte ermitteln neben dem Blutdruck auch den Ruhepuls. Der Ruhepuls ist ein wichtiger Indikator für Ihre körperliche Verfassung. Sie sollten ihm daher auch Aufmerksamkeit beimessen. Tag und Nacht pumpt das Herz das Blut durch den Körper. So werden die Organe, das Gewebe und die Zellen mit Sauerstoff versorgt. Wie schnell das Herz im Ruhezustand schlägt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Zu beachten ist, dass kurzfristig der Ruhepuls auch durch Stress, Flüssigkeitsmangel oder Fieber ansteigen kann. Der Ruhepuls wird morgens direkt nach dem Aufstehen im Liegen gemessen. Insofern ist der im Rahmen der Blutdruckmessung im Tagesverlauf gemessene Puls gegebenenfalls zu relativieren.
Ein zu hoher Ruhepuls schadet dem Herzen. Ebenso steigt das Schlaganfallrisiko. Schlägt das nicht trainierte Herz eines Erwachsenen dauerhaft mit mehr als 90 Schlägen bzw. mit weniger als 50 Schlägen pro Minute, sollte das ärztlich untersucht werden. Sportler haben einen niedrigeren Ruhepuls, Kinder einen höheren.
Durch regelmäßiges Ausdauertraining können Sie übrigens Ihren Blutdruck (und Ruhepuls) senken. Dabei können Sie sich an Ihrem Belastungspuls orientieren. Beim Ausdauertraining sollte Ihr während der körperlichen Aktivität gemessener Belastungspuls bei nicht mehr als 50 bis 75 Prozent Ihrer maximalen Herzfrequenz liegen. In diesem Bereich funktionieren der Sauerstofftransport und die Fettverbrennung im Körper besonders gut. Die maximale Herzfrequenz lässt sich am besten durch einen medizinischen Belastungstest ermitteln. Annäherungsweise lässt sich die maximale Herzfrequenz auch aus der Faustformel maximale Herzfrequenz = 220 - 0,9 x Lebensalter ermitteln. Den Belastungspuls können Sie durch eine Pulsuhr messen.
Übrigens hilft auch gezieltes Krafttraining unter Anleitung bzw. hochintensives Intervalltraining bei der Blutdrucksenkung. Bluthochdruckkranke sollten dabei aber eine stoßweise Pressatmung vermeiden. Sie werden feststellen, dass sich durch körperliche Aktivität Ihr Blutdruck und Ruhepuls mittelfristig verbessern.
Einen unregelmäßigen Puls in Form von häufigen Extraschlägen oder Aussetzern sollten Sie ärztlich abklären lassen. Ein gelegentliches Stolpern des Herzens ist hingegen normal. Falls Ihr Herz unregelmäßig schlagen sollte, könnte das ein Hinweis auf Vorhofflimmern sein. Das Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der sich die Herzvorhöfe nicht geordnet schließen und öffnen. Dadurch gerät die Blutströmung durcheinander. Es können sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden. Gelangen die Gerinnsel irgendwann mit dem Blutstrom ins Gehirn, besteht die Gefahr eines Schlaganfalls. Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern allein in Deutschland etwa 30.000 Schlaganfälle mit meist verheerenden Folgen. Vielfach bleibt das Vorhofflimmern aber unerkannt. Das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, ist bei Hypertonikern, Diabetikern und älteren Menschen über 75 Jahren übrigens deutlich erhöht. Sie sollten daher auf unregelmäßige Pulsschläge besonders achten.
Die Blutdruckmessgeräte weisen Sie in unterschiedlicher Form auf unregelmäßige Herzschläge hin. In einigen Fällen zeigen Geräte bei Unregelmäßigkeiten einen „Error“ an, oder es werden völlig unglaubwürdige Werte ausgeworfen. Andere wiederum geben eine „Arrhythmie-Warnung“ aus oder weisen auf Vorhofflimmern hin. In allen drei Fällen sollten Sie bei entsprechender Häufung hierüber mit Ihrem Arzt sprechen. Bei vielen Geräten wird darauf hingewiesen, dass die Blutdruck- und Pulsmessung bei Vorhofflimmern nicht funktioniert. Das hängt damit zusammen, dass bei oszillometrisch messenden Geräten durch den unregelmäßigen Herzschlag die durchgepumpte Blutmenge stark schwankt und dadurch unter Umständen keine stabile Gefäßschwingung ermittelbar ist. Es gibt automatische Mikrofongeräte, die über die Messung der Schlagadergeräusche Vorhofflimmern erkennen können. Oszillometrische Geräte versuchen, über mehrmaliges Messen hintereinander Unregelmäßigkeiten zu erkennen. Da bei der Blutdruckselbstmessung immer nur eine punktuelle Blutdruck- bzw. Pulsmessung erfolgt, bleibt es dem Zufall überlassen, ob gerade bei der Blutdruckmessung ein Vorhofflimmern auftritt bzw. erkannt wird. Inzwischen gibt es auch EKG-Geräte für den Hausgebrauch. Mit diesen lassen sich EKG-Kurven aufzeigen und vom Arzt dann auswerten. Dabei kann auch das Vorhofflimmern erkannt werden.
Liegt der Blutdruck bei 220 / 120 mm HG und höher, sollte der Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. In keinem Fall sollte er sich durch zusätzliche Medikamente selbst behandeln. Der Arzt unterscheidet zwei Formen der Blutdruckentgleisung:
Diabetiker sollten ihren Blutdruck nicht nur sitzend, sondern auch im Stehen messen, um festzustellen, ob u. U. eine bei diesem Krankheitsbild häufig vorkommende Kreislauf-Fehlregulation vorliegt, die mit einem zu starken Blutdruckabfall im Stehen einhergeht.
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