Stellungnahme

Deutsche Hochdruckliga fordert Gesetzgeber zum Handeln auf

20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland sind von Bluthochdruck betroffen. Bluthochdruck führt unerkannt und unbehandelt zu zahlreichen Todesfällen. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention sieht angesichts dessen politischen Handlungsbedarf beim aktuellen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für das Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-VSG). Bluthochdruck schließt der Entwurf derzeit nicht ein, was dringend ergänzt werden müsse, fordert die DHL®.

Ende Oktober legte das Bundesministerium für Gesundheit das lange angekündigte Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsstärkungsgesetz - GKV-VSG) als Referentenentwurf vor. Weitgehend unbemerkt werden im Referentenentwurf durch Änderung von § 137f SGB V neue chronische Krankheiten benannt. Der Entwurf sieht vor, Rückenleiden und Depression langfristig zu den chronischen Erkrankungen aufzunehmen und damit auch den Weg für die Aufnahme in die strukturierten Behandlungsprogramme zu öffnen. In einer Stellungnahme betont die Deutsche Hochdruckliga die Notwendigkeit, Rückenleiden und Depressionen jeweils als eine chronische Krankheit anzuerkennen.

Es sei aber mit Blick auf das gesamtgesellschaftliche Ausmaß der Hypertonie nicht nachvollziehbar, dass Hypertonie nicht prioritär als chronische Krankheit berücksichtigt wird. Aus Sicht der Deutschen Hochdruckliga sollte Bluthochdruck neben Rückenleiden und Depression ebenfalls im § 137f des Referentenentwurfs Berücksichtigung finden.

Im März dieses Jahres hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) um Vorschläge zur Ergänzung von strukturierten Behandlungsprogrammen gebeten. Die Deutsche Hochdruckliga hat in ihrem „Antrag auf Anerkennung der arteriellen Hypertonie als chronische Krankheit“ vom 30. April 2014 dargelegt, wie mit einem strukturierten Behandlungsprogramm Hypertonie der Behandlungsablauf von Bluthochdruckkranken verbessert werden könnte. „Eine sektorenübergreifende Versorgung und eine abgestimmte Behandlung zwischen Haus-, Fachärzten und Krankenhäusern ist ein wichtiger Baustein“, so Vorstand Professor Dr. med. Martin Hausberg aus Karlsruhe.

Das wichtigste und wirksamste Mittel gegen Bluthochdruck ist eine gesunde Lebensweise. Das bedeutet für viele Betroffene, sich erheblich umzustellen. Doch es lohnt sich, so die Experten der Deutschen Hochdruckliga: Denn eine gesunde Lebensweise kann eine leichte Hypertonie oft schon auf normale Werte senken. Menschen mit schwerer Hypertonie können durch einen gesunden Lebensstil erreichen, dass sie weniger Medikamente nehmen müssen. Die Blutdruck-Selbstmessung ist für Hypertoniker ein wichtiger Beitrag zur Behandlung ihrer Krankheit. Doch auch richtiges Messen will gelernt sein und bringt richtige Werte. Das alles lässt sich zum Beispiel durch ein Patienten-Schulungsprogramm als Teil eines Disease Mangement Programms wirksam vermitteln.

Die Stellungnahme der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit eines Gesetzes zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsstärkungsgesetz - GKV-VSG / Stand: 21.10.2014) finden Sie hier.