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Deutsche Hochdruckliga fördert Hypertonieforschung mit Wissenschaftspreisen

v.l.n.r.: Prof. Weisser, Prof. Dechend, Prof. Müller, Prof. Krämer

Im Rahmen des 42. Wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® │Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention in Berlin, der unter dem Motto „Hypertonie, auf Herz und Niere geprüft“ stand, hat die Fachgesellschaft Mediziner und Nachwuchsforscher ausgezeichnet, deren Arbeiten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von hypertoniebedingten Folgeerkrankungen geleistet haben.

„Es ist uns als Fachgesellschaft schon immer ein wichtiges Anliegen, mit Wissenschaftspreisen die Hypertonieforschung zu fördern und voranzubringen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DHL®, Professor Dr. med. Bernhard Krämer. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wichtige Beiträge auszeichnen konnten, die das Spektrum der Endorganschäden, die durch Bluthochdruck entstehen, darstellen und wichtigen Aufschlüsse für die Diagnostik sowie die Primär- und Sekundärprävention geben.“

Der Franz-Gross-Wissenschaftspreis wird verliehen in Anerkennung für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Hochdruckforschung und für das Engagement für die Aufgaben und Ziele der Deutschen Hochdruckliga. Der höchste Preis der DHL® wurde in diesem Jahr Prof. Dr. Ralf Dechend (Charité-Universitätsmedizin Berlin und HELIOS Klinikum Berlin Buch) und Prof. Dr. Dominik N. Müller (Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin (MDC)) verliehen. Beide leiten gemeinsam die Gruppe „Hypertonie-vermittelter Endorganschaden“ am Experimental and Clinical Research Center (ECRC). Das Hauptaugenmerk der Arbeitsgruppe gilt dem Renin-Angiotensin-System, dem Immunsystem und der Frage, wie beide Systeme Hypertonie bedingte Endorganschäden verursachen. Wegweisende neue Erkenntnisse wurden generiert, u.a. auch über schwangerschaftsbedingte Hypertonie / Präeklampsie und jüngst zum Zusammenhang von Darmflora, Salzkonsum und Bluthochdruck. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die Franz-Gross-Medaille 2018 erhielt Prof. Dr. med. Thomas Unger, Emeritus-Professor an der „School for Cardiovascular Diseases”, Universität Maastricht, Niederlande. Gewürdigt werden mit dieser Medaille große Verdienste um die Hypertonieforschung und um die Aufklärung der Bevölkerung über die Bedeutung des Bluthochdrucks, dessen Folgeerkrankungen und Therapie. Professor Unger hat sich im besonderen Maße um die Hochdruckliga verdient gemacht: Er ist langjähriger Sprecher des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Hochdruckliga, ehemaliges Vorstandsmitglied, Präsident des 20.und 38. wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Hochdruckliga, Organisator des Kongresses der International Society of Hypertension (ISH) in Berlin 2008 und Beijing 2018 und seit Herbst 2018 auch Sekretär der Gesellschaft. Aus seiner langjährigen experimentellen Forschung über blutdruckregulierende Hormonsysteme sind neue Therapieansätze für kardiovaskuläre Erkrankungen hervorgegangen.

Der Forschungspreis „Dr. Adalbert-Buding“ der Dr. Adalbert-Buding Stiftung wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum vergeben, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet des Bluthochdrucks gewonnen haben. Preisträger des mit 5.000 Euro dotierten Preises sind in diesem Jahr Dr. med. Agnes Bosch, Universitätsklinik Erlangen, die für ihre Arbeit „Retinal capillary rarefaction in patients with untreated mildmoderate hypertension“ ausgezeichnet wurde, und Dr. med. Alexander Reshetnik, Universitätsmedizin Charité Berlin, Campus Benjamin Franklin, der der Frage „How can we identify real vascular damage by long-term pulse wave analysis?” nachgegangen war.

Dr. med. Felix S. Seibert, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum - Marien Hospital Herne, erhält in diesem Jahr den „Dieter-Klaus-Förderpreis“ der Deutschen Hypertonie Stiftung DHS®, der mit 2.500 Euro dotiert ist, für seine Arbeit "The effect of microgravity on central aortic blood pressure". Die Studie hat wichtige, neue Aufschlüsse zur Regulation des zentralen Blutdrucks durch Experimente in Schwerelosigkeit im Rahmen von Parabelflügen erbracht, die Implikationen für die kardiovaskuläre Risikoeinschätzung und Therapieauswahl haben werden.

Den Förderpreis der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® für Sport und nicht-medikamentöse Therapie bei Bluthochdruck erhält in diesem Jahr Dr. Birgit Böhm, TU München, Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie für das Projekt „Druck runter - Aktivität rauf!", das darauf abzielt, mit einem praxisnahen, Ansatz positive Effekte auf den Blutdruck und die Gefäßelastizität hervorzurufen. Hierzu wurden Schulwegstrecken kartographiert. An den Ausgangspunkten treffen sich morgens zu festgelegten Uhrzeiten Seniorinnen und Senioren zu einem gemeinsamen Spaziergang zur Schule. An Haltestellen können sich die Schülerinnen und Schüler anschließen und so wird der Spaziergang zu einem „Frischluft-Bus“ zur Schule. Das sorgt für tägliche Bewegung – gleichermaßen bei den Schulkindern und den Senioren - ein Setting-orientiertes, generationsübergreifendes Präventionskonzept. Der Preis ist mit 1.200 Euro dotiert.

Über die Wissenschaftspreise hinaus wird auch gezielt der wissenschaftliche Nachwuchs bis zum vollendeten 35. Lebensjahr gefördert. Insgesamt sechszehn Einreicher wurden zur „Best-of- …“-Session eingeladen und mit einem Reisestipendium ausgestattet. In kurzen Vorträgen galt es, die eingereichten Arbeiten einem kritischen Publikum vorzustellen. Bis zu sechs „Best-of- …“-Preise im Wert von 200 bis 500 € wurden dabei vergeben. Darüber hinaus erhielten noch fünfzehn weitere Teilnehmer ein Reisestipendium.

Die Preisvergabe fand im festlichen Rahmen des 42. Wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL® – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention in Berlin statt.

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